Die Weite des Meeres übt ihren ganz eigenen Zauber aus.
Bei einer Seebestattung übergeben wir die Asche des Verstorbenen zurück in den Kreislauf des Lebens. So wie alles Wasser der Erde miteinander verbunden ist, so bleibt auch der verstorbene Mensch mit uns verbunden.
Ablauf einer Seebestattung
Dieser Bestattungsform geht zunächst eine Feuerbestattung voraus. Einige Zeit nach der Trauerfeier erfolgt im Beisein der Angehörigen die Beisetzung der Urne auf See.
Die Trauergesellschaft versammelt sich am Heck des Schiffes, wo der Kapitän Abschiedsworte nach seemännischem Brauch spricht. Eine spezielle Seebestattungsurne aus Salzkristall wird zu Wasser gelassen und löst sich am Grund des Meeres binnen weniger Stunden auf, so dass nur die Asche in der See verbleibt. Die Angehörigen können Blumen an der Beisetzungsstelle nachwerfen.
Die Flagge des Schiffes wird auf Halbmast gesetzt und das Schiff dreht eine Ehrenschleife um den Beisetzungsplatz, bevor es wieder in den Hafen zurückfährt.
Es ist möglich, eigene Musik mitzubringen und einen Geistlichen oder einen Trauerredner zur Beisetzung dazu zu bitten.
Später erhalten die Angehörigen einen Auszug aus dem Logbuch des Schiffes, in dem die genaue Position der Beisetzung vermerkt ist.
Rudern zwei in einem Boot
Rudern zwei in einem Boot.
Der eine kundig der Sterne.
Der andere kundig der Stürme.
Wird der eine führ‘n durch die Sterne.
Wird der andere führ‘n durch die Stürme.
Und am Ende, ganz am Ende, wird das Meer in der Erinnerung blau sein.
- Reiner Kunze -
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